Asthma- und Allergieerkrankungen haben in letzter Zeit drastisch zugenommen. Durch bestimmte äussere Einflüsse wie erhöhte Schadstoffbelastung in Luft und Nahrung werden die Bronchien stark gereizt und ein Asthmaanfall ausgelöst. Bei einer medikamentösen Behandlung ist die natürliche Behandlung eine sinnvolle Unterstützung und Ergänzung.
Der Kopfdampf, das warme Bad und das warme oder ansteigende Arm- oder Fussbad mit Thymian, Fichten, Eukalyptus oder Pfefferminze entspannen wohltuend. Die ätherischen Öle werden über die Haut und die Atmung aufgenommen und wirken entkrampfend, beruhigend und desinfizierend. Krampflösend und beruhigend wirken die Dampfkompresse oder der heisse Heublumensack, die während eines Anfalles nur locker aufgelegt und nicht ein- gewickelt und bei Bedarf erneuert werden, bis zum Abklingen des Anfalles.
«Kann der Kranke liegen, so legt man ihm ein sechsfaches Tuch, welches vorher in heisses Wasser getaucht wird, auf die Brust, und zwar so warm, als es der Patient ertragen kann; es wird dann nicht mehr lange dauern, so wird der Krampf nachlassen. Reicht eine Auflage nicht aus oder wird das Tuch bald kühl, so kann man es nach fünfzehn bis zwanzig Minuten nochmals eintauchen. Hat der Krampf nachgelassen, so wird das Tuch beseitigt.» Sebastian Kneipp
Entzündungshemmend, schleim- und hustenlösend wirken Sonnentau, Königskerzenblüten, Thymian, Huflattich, Spitzwegerich, Tannenknospen, Malvenblüten, Isländisch Moos, Pestwurz. Für den Hustentee eignet sich jede Pflanze einzeln oder gemischt, gesüsst mit etwas Thymianhonig und Echinacea-Tropfen. Die Zugabe von Pestwurztropfen beruhigt, entspannt und dämpft die Angst und Erregung bei einem Asthmaanfall. Eine bewährte Teekombination ist auch Lungenkraut mit Passionsblume. Für Kleinkinder eignet sich besonders der Tee mit Huflattich und Pestwurz.
«Zur Erwärmung und besonders auch zur Stillung des Krampfes eignet sich am besten Thee von Anserine, Kamillen und Minze; Milch mit Fenchel gesotten und so warm, als man es ertragen kann, getrunken, ist ebenfalls ein vorzügliches Mittel.» Sebastian Kneipp
Salzarme und fleischlose Kneippkost, vorwiegend Rohkost, Gerichte mit Vollreis, Hirse und Buchweizen. Nahrungsergänzend ein Magnesium- und eventuell ein Kalkpräparat einnehmen und in kleinen Dosen Knoblauch- oder Meerrettichsaft. Schleimfördernde Speisen wie Milch vorübergehend oder längerfristig ersetzen mit Soja-, Reis- oder Mandelmilch. Eine Kur mit schwarzem Holunder- oder Johannisbeersaft kräftigt und entgiftet die Atemwege. Ausserdem empfehlen wir Ihnen das Trinken von täglich mindestens einem Liter (Mineral-)Wasser. Wenn nötig mit natürlichen Verdauungshilfen (siehe dort) Verdauung unterstützen.
Entspannungsübungen, Autogenes Training. Die Bronchien reizende und belastende Stoffe wo immer möglich meiden. Kein Nikotin. Rauchen Sie nicht in Gegenwart eines zu Asthma neigenden Kindes. Zimmer gut lüften. Gestandener Rauch kann die Bronchien reizen. In krankheitsfreiem Zustand vorbeugend sehr zu empfehlen ist die gezielte Kneipptherapie in einem Kurhaus oder mit Kneipps Abhärtungsübungen Atemwege und Immunsystem kräftigen.
«Die Lungengymnastik kann mit dem Spaziergange leicht verbunden werden. Man bleibe unterwegs einige Minuten stehen und ziehe ganz langsam, tief Athem holend die frische Luft ein, halte sie ein wenig in den Lungen zurück und athme sie dann ebenso langsam wieder aus. Am günstigsten geschieht Dieses in einem Walde, besonders in einem Fichtenwalde. Anfangs mache man diese Lungenübung nur einige Male hintereinander und strenge sich vor Allem nicht zu sehr dabei an; später kann man es öfters thun.» Sebastian Kneipp